Schirmherr für den Tag der Verbände, Thomas Kirmayer
Die Bau- und Immobilienwirtschaft befindet sich in einem nachhaltigen Transformationsprozess. Nicht nur Digitalisierung und BIM, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Zielsetzungen zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft wirken stark auf die Branche ein. In jedem Fall bildet dabei die Digitalisierung den Schlüsselfaktor einer erfolgreichen Anpassung, denn ohne valide Informationen lassen sich unsere Gebäude der Zukunft weder effizient planen, noch betreiben oder rückbauen. Zudem wächst die Information zu einem eigenständigen Produkt heran, das neue Chancen und Geschäftsmodelle ermöglicht, aber auch Fragen aufwirft und Herausforderungen stellt. So werden der Umgang mit und die Nutzung von modernen Plattform-Ökonomien, einem „Data Driven Business“, der Datensouveränität, aber auch der intelligenten Aufbereitung und Verwaltung von Daten mittels KI und vernetzten Datenarchitekturen viele bestehende Strukturen und Wertschöpfungsmodelle hinterfragen.
Eine große Aufgabe – vor allem für eine klein- und arbeitsteilig strukturierte Wirtschaft wie unsere, die traditionsgemäß viele Schnittstellen aufweist. Um die Zukunftsfähigkeit und die gesteckten Ziele für alle leistbar zu gestalten, müssen zwingend die Kräfte gebündelt werden. Den Initiativen und Verbänden kommt dabei als Multiplikatoren nach dem Motto „Einer leistet für viele“ eine besonders wichtige Bedeutung zu. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir zum zweiten Mal für die BIM-Tage Deutschland unseren „Tag der Verbände“ organisieren und mitgestalten dürfen.
Eine erfolgreiche Transformation braucht praxisgerechte Handlungshilfen, Leitfäden und Best-Practice-Beispiele, an denen sich die Anwender*innen und Unternehmen ausrichten können. In unserem Kompetenzzentrum versuchen wir mit unserer Infothek, den Praxisprojekten, Schulungen und Demonstratoren gemeinsam mit über 40 Initiativen und Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft, genau dies zu leisten. In den letzten Jahren konnte hier bereits vieles innerhalb der unterschiedlichen Anwender*innen-Gruppen vorangetrieben werden. Für den nächsten Schritt müssen nun aber die einzelnen Bausteine zu funktionsfähigen digitalen Prozessketten zusammengeführt werden. Das erfordert viel Abstimmung, Prozessverständnis und Erfahrungsaustausch. In den kommenden Jahren möchten wir dies bewusst fördern: Dazu gehört einerseits die Kommunikation zwischen den Verbänden mit Formaten wie dem „Tag der Verbände“ und den vorbereitenden Workshops, aber auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Anwendern*innen. Hierzu haben wir eine neue interaktive Karte auf unserer Website eingerichtet, in der sich beliebige BIM-Projekte registrieren und untereinander vernetzen können.
Noch gibt es einige Baustellen auf dem Weg in die neue digitale Welt. Wir müssen akzeptieren, dass dies ein Prozess des Lernens, der Erfahrung und Anpassung ist, der Zeit benötigt und sicher hin und wieder von Sackgassen und Neuanfang geprägt – aber auch unvermeidlich ist. Am Ende steht jedoch eine moderne, zukunftsfähige, nachhaltige und für junge Menschen attraktive Bauwirtschaft. Dafür lohnt es sich, sich zu engagieren. In diesem Sinne wünsche ich den BIM-TAGEN Deutschland ein gutes Gelingen und wir freuen uns darauf, noch viele weitere Jahre unseren Beitrag zu diesem wertvollen Format zu leisten.
Thomas Kirmayr
Leiter des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums Planen und Bauen